OSTEUROPA
14 Osteuropa Bildungsprojekte brauchen Kontinuität und Planungs Warum gibt es Partnerprogramme der Stiftung in den Staaten Osteuropas? Vieles begann in den 1990er-Jahren. Heute sind die meisten der Förderländer längst EU-Staaten. Sind da noch Hilfen notwendig? Wolfgang Watzke kennt die Antworten. MitdiesengrundsätzlichenFragenhaben wir uns Mitte des vergangenen Jahres in der Stiftung beschäftigt, ehe wir uns unseren Projekten konkret zuwandten. Anlass war der auslaufende Fünf-Jahres- Plan für den Zeitraum 2011 bis 2015. NurderVollständigkeithalber:Inunseren Eigenprojekten, die ausnahmslos die Betreuung und Ausbildung von Kindern zum Thema haben, kann man nicht von Fall zu Fall über Hilfen entscheiden. Betreuung, Erziehung und Bildung brau- chenKontinuitätundPlanungssicherheit. Darum also in all unseren Eigenprojekten im Ausland (also auch in Mexiko oder Afrika) Fünf-Jahres-Pläne. Zurück zur Vorbereitung des Planes der Ausgabe für Kinder in Osteuropa für die Jahre 2016 bis 2020: Gemeinsam mit unserem Partner, dem Kindermissions- werk / Die Sternsinger, setzten wir zu Beginn der ausführlichen Beratungen alleProjekteimSommer2015symbolisch auf null. Notwendigkeit der Förderung, Transparenz und Berichterstattung, Ausblick auf die weitere Entwicklung – all das wurde in jedem einzelnen Fall über- prüft. Um es gleich vorwegzunehmen: Aus 14 Projektenwurdenzehn.Dreidavonerklär- ten sich aus der eingangs gestellten Grundsatzfrage: Die Betreuung und Aus- bauaktivitäten um die Kinderheime in Katowice/Polen durch uns ist zukünftig entbehrlichgeworden,weilderStaatheute in der Lage ist, mit eigenen Mitteln dafür einzustehen. Ähnlich verhält es sich mit dem Kinderheim Dragalevtzi in Bulgarien und dem im Aufbau befindlichen Jungen- wohnheim am gleichen Ort. Auch hier waren der Staat beziehungsweise die Kommune inzwischen bereit und in der Lage, neue Entscheidungen zu treffen. Auftrag ausgeführt, vermeldet in diesen Fällen die Stiftung. In schlechten Zeiten konnten wir die Betreuung der Kinder so lange mitgewährleisten und stabilisieren, wie es notwendig war, wie enge Möglich- keitenvorOrtüberbrücktwerdenmussten. Jetzt steht alles auf eigenen Füßen. AndersverhältessichbeimProjektLauderi im Osten Lettlands an der russischen Grenze. Hier haben wir mit einzelnen Investitionsmaßnahmen geholfen, unter anderem mit der Einrichtung einer Bäcke- rei,einemFelsenkellerfürdieAufbewahrung landwirtschaftlicher Produkte oder dem AusbaueinerWohnungfürältereMädchen mit Behinderungen. Zwar wurden diese Projekte vor Ort besichtigt, die Berichter- stattung aus dem Projekt heraus ließ aber zu wünschen übrig und war auch nicht recht zu aktivieren. Die Streichung dieses Projektes hatte also eher pädagogische Gründe.