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EBS Jahresbericht 2015 - Deutschlandweit heißt es: 1:0 für ein Willkommen!

KINDERTRÄUME/FÖRDERANTRÄGE/FLÜCHTLINGE

Ein vermeintlich kleiner Verein, der Groß- artiges leistet, ist der VfR Regensburg. Der Verein für Rasenspiele aus der bay- erischenDomstadtweißrund40Jugend- liche aus zwölf Nationen in seinen Mann- schaften. „Im Osten von Regensburg liegen wir im Ortsteil ‚Hohes Kreuz‘ in einem Wohngebiet, das einen hohen Migrationsanteilaufweist“,erklärtJugend- trainer Reinhard Radler und fährt fort: „Für die Kinder ist unser Verein die erste Anlaufstelle.“ Jugendleiter Felix Niebling ergänzt einen wesentlichen Aspekt: „Früher hatten wir keine Nachwuchsprobleme. Aber die AltersstrukturimViertelhatsichgeändert. Auch darum sind wir über jeden Migran- ten im Verein froh.“ Ein Gesichtspunkt, denauchderfürJugendfußballzuständige DFB-VizepräsidentDr.Hans-DieterDrewitz mit Blick auf die demografische Entwick- lung bei seinem Besuch beim TuS Jugen- heim aus Rheinland-Pfalz hervorhob: „NebenderÜbernahmegesellschaftlicher Verantwortung ergeben sich für die Fuß- ballvereine durch die Gewinnung neuer Mitglieder vielfältige Möglichkeiten, die eigeneZukunftzusichern.“DerTuSselbst engagiert sich ebenfalls bemerkenswert für Flüchtlinge in der rheinhessischen Gemeinde.AucheingehörloserFlüchtling aus Syrien wurde problemlos in das Ver- einsleben integriert. Wer will, der kann. Engagement auch außerhalb des Platzes DassdasEngagementvielerVereinenicht nuraufdasaktiveSporttreibenbeschränkt ist, zeigt das Wirken der SG Bostalsee aus demSaarland.Durchdiebeiden1.200-See- len-Dörfer Bosen und Gonnesweiler ist längst eine Welle der Hilfsbereitschaft geschwappt. „Heimat ist dort, wo man sich anerkannt fühlt. Das geht hier sehr gut“, sagt der Vereinsvorsitzende Stefan Kunz. Dafür gehen der diplomierte Sozi- alpädagoge und ein Team aus rund 25 weiterenehrenamtlichenHelferinnenund Helfern mit individuellen Aufgaben tag- täglich zeitlich und finanziell an ihre Grenzen. Für die neuen Nachbarn aus Vorderasien werden unter anderem Sprach-undKochkurseorganisiert,Behör- dengängebegleitetundPraktikumsplätze bei ortsnahen Firmen vermittelt. „Die Belastung für uns ist schon sehr, sehr hoch.AberwennmandieDankbarkeitder Flüchtlinge sieht und merkt, dass man einem Menschen in seiner größten Not helfenkann,möchtemanesimmerwieder tun“, sagt Kunz. Etwas Besonderes überlegt hat sich auch die SG Eltmann. Der nahe der Stadt Bamberg gelegene Verein veranstaltet Stadtführungen, um den Migranten his- torische Gebäude zu zeigen. Fahrräder wurden besorgt, um Mobilität zu gewähr- leisten. Der Klub aus Unterfranken war der insgesamt 1.000. Verein, der sich über die Anerkennungsprämie freuen konnte. Fußball-Abteilungsleiter Günter Preissner: „Die Aufmerksamkeit erfreut uns natürlich, aber andererseits ist es egal, ob wir jetzt der 999., 1000. oder 1001. Verein sind. Wichtig ist doch vor allem, dass der DFB mit seiner Stiftung und die Ministerin Aydan Özog ˘uz die Basis-undAlltagsarbeitderehrenamtlich in den Vereinen Tätigen für die Integra- tion der Flüchtlinge anerkennen.“ EineAussage,dieEugenGehlenborgbeson- ders freut: „Der Fußball, nicht nur der deutsche, muss gerade in diesen schwieri- genZeitenwiederAkzeptanzundResonanz zurückgewinnen.DasFehlverhalteneinzel- ner Akteure darf niemals das großartige Engagement an der sogenannten Fußball- basisüberstrahlen.UnsereVereinesindder DFB. Gerade deshalb sind Maßnahmen wie die 1:0-Initiative so wichtig.“ dung auch noch Rückfragen an den Antragsteller. Ist mit der Bewilligung der Vorgang für Sie abgeschlossen? Keller: Nein. Anschließend müssen zum Beispiel noch die Scheckabbuchungen kontrolliert werden. Auch aufgrund der anteiligen Bundesmittel benötigen wir zudemvondenFußballvereinenzubestimm- ten Stichtagen detaillierte Verwendungs- nachweise, die wir sorgfältig prüfen und archivieren.Ichbinfrohunddankbar,dass mit Mehtap Cengiz-Karacan mittlerweile eineTeilzeit-Mitarbeiterineingestelltwurde, diemichnachKräftenunterstützt.Alleine hätte ich das nie geschafft. Gibt es auch Absagen? Keller:DerStiftungsvorstandhatimLichte dervonBeginnangroßenNachfragefrüh beschlossen,dasskeinbegründeterAntrag aus finanziellen Gründen abgelehnt wer- densoll.Bisheutemussteauchdankdem WirkenunseresSchatzmeistersReinhard Grindel und im Zusammenspiel mit der Beauftragten der Bundesregierung für Migration,FlüchtlingeundIntegrationkein einziger begründeter Antrag aus finanzi- ellenGründenabgelehntwerden.Absagen werden aber beispielsweise dann ausge- sprochen,wennessichumreineAbsichts- bekundungen handelt und ein konkretes Wirken des Vereins noch nicht nachge- wiesen werden kann. Gibt es negative Erfahrungen? Keller: Eigentlich nicht. Einzig wenn fuß- ballfremdeInstitutionen,dieselbstredend ebenfalls wertvolle Arbeit leisten, einen Antrag stellen und wir diesen absagen müssen,daeinzigFußballvereine,diedem DFBangehören,gefördertwerdenkönnen, gibt es manchmal Unzufriedenheit. Schöne Erfahrungen gibt es sicher viele, oder? Keller:Selbstverständlich!Amschönsten ist es für mich, wenn das Telefon klingelt und sich ein Verein für die Unterstützung bedankt. Dann freue ich mich für einen Moment und vergesse, wie viel Zusatzar- beit diese Aktion eigentlich bedeutet.

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