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EM-ReisefuehrerFrankreich

FRANKREICH | EURO 2016 47 PARIS/ST.DENIS Vom Parc des Princes bis zum Stade de France sind es zu Fuß grade mal 12 Kilometer. Aber zwischen den beiden Orten liegen Welten. WährendderParc1972elegantaufdengeradefertiggestellten­Boulevard périphérique – die achtspurige Ringstraße um den Stadtkern von Paris – gesetzt wurde, lag in den 90ern bei der Wahl für den Standort Saint-­Denis die Absicht zugrunde, die durch den périph‘ und andere Autobahnen abgeschnittene Vorstadt wieder besser mit der Metropole und ihrer Wirt- schaftskraft zu verbinden. So empfängt Frankreich den europäischen Fußball gleichzeitig in der statistischvermögendstenGegenddesLandes–dem16.Arrondissement im Westen der Stadt beim Bois de Boulogne, wo die Reichen unter sich sind – und im ärmsten seiner gut 100 Départements, dem berühmt-be- rüchtigten Seine-Saint-Denis. Die deutsche Elf hat die Ehre, gleich in der Vorrunde in beiden Spiel- stätten anzutreten. Aber den Fußball-Touristen wird die soziale Realität hinter den Kulissen kaum bewusst werden. Vielleicht noch am ehesten, wenn sie den Tag des Spiels gegen Polen dazu benutzen, in die Stadt Saint-Denis hinter dem Stadion einzutauchen. EinweitererUnterschiedliegtnatürlichauchinderTatsache,dassder Parc ein perfekt proportioniertes, lebendiges Fußballstadion mit einem richtigen Top-Club ist, während das Stade de France eigentlich nur der Nationalelf und den Pokalendspielen dient und ansonsten mit Rugby, Leichtathletik und Rockkonzerten aufwartet. Und während der Parc des Princes einen originellen, leicht geheim- nisvollenNamenträgt,istStadedeFranceoffensichtlicheinelangweilige, füralleakzeptableKompromisslösung.WäreesdamalsnachdenPolitikern gegangen,würdedasEndspielderEuroimStadeCharlesdeGaullestatt- finden. Dagegen hätten die Fußballfreunde das Ding laut einer Umfrage in den 90er Jahren eher auf den Namen Stade Michel Platini getauft. Das fand der Betroffene dann doch zu viel der Ehre. UnserebeidenKapitelzudenPariserEM-SpielstättenführenSiealso sowohlaufalsauchhinterdenpériph‘,indiekompliziertenGegebenheiten des Pariser Fußballs und in die Geschichte dieser beiden außergewöhnli- chen Stadien. Auf und hinter dem périph‘. Vom Parc des Princes zum Stade de France. Radrennen im Parc des Princes Anfang der 30er Jahre.

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