LYON 74 FRANKREICH | EURO 2016 Aulas (mit ausgesprochenem „s“, also„olas“)hatdenClub1987inder zweiten Liga übernommen und ihn nach oben geführt. 1949 als Sohn einesfürdieTageszeitungLyonMatin Kolumnen schreibenden Franzö- sisch-LehrersundeinerMathema- tikerin geboren, war er selber ein ordentlicher Handballspieler und stellte sich Anfang der 80er Jahre alseinechtesAssderneuaufkom- menden Industrie der Manage- ment-Software-Entwicklungheraus. Heute zählt seine Firma Cegid mit 2.000 Mitarbeitern zu den größten zehn der Branche in Europa. Sein Talent und seine Firma erlauben ihm, ein Vermögen anzu- häufen, das ihm über die Jahre ermöglicht, den Verein groß zu machen und sein Lebenswerk voranzutreiben: den Bau einer Großarena von 60.000 Plätzen (genau:59.186),eingebettetineinen äußerst ambitionierten Sport- und Unterhaltungs-Komplex in Déci- nes-Charpieu, im Osten des Grand Lyon. Einer Arena, die einzig und allein dem Club gehört, der als Unternehmen unter dem Namen „OL Groupe“ fungiert. Angestrebt hat er dieses Ziel schon, bevor FrankreichdenZuschlagfürdieEM 2016 bekam, aber das anstehende Groß-Ereignis war letztlich ein ideales Timing. Die vollständig auf privaten MittelnberuhendeFinanzierungdes Projekts ist an sich schon eine „Révolutionfrançaise“.Normalerweise gehören Frankreichs Stadien den Kommunen oder Gebietskörper- schaften,undinZeitenleereröffent- licher Kassen stehen solche Infra- strukturennichtunbedingtobenauf der Prioritäten-Liste. Eine Zeitlang wurdedassogenannte„Public-Private Partnership“(PPP)alsWunderrezept 2016: Endlich ist der OL stolzer Besitzer seines eigenen Stadions.